Mit folgenden Farbsystemen und Entwicklungen begleitet die Firma Marabu den Glasdruck seit Jahrzehnten:
Die Glasfarbe GL ist heute noch vielerorts der Produktionsstandard, wenn nicht alternativ mit UV-härtenden Farben gearbeitet wird. Die GL kann im Siebdruck-, Tampondruck- und Spritzverfahren eingesetzt werden. Generell haftet die Farbe sehr gut auf nicht anlösenden Bedruckstoffen wie Glas, Metall und Duroplasten. Das Farbsystem baut auf einem Epoxydharzbinder auf, ist lösemittelbasiert und wird vor Druckbeginn mit einer Härterkomponente GLH vermischt.
Für die Glasfarbe GL ist ein sehr großes Sortiment mit einigen „Specials“ als Standardtöne verfügbar:
Vor Druckbeginn wird der Farbe 5 % oder 10 % Härter GLH zugesetzt und homogen vermischt. Die Härterzugabe richtet sich nach den Anforderungen. Wird eine hohe chemische Beständigkeit verlangt (z.B. gegen Alkohole und verschiedene Spülreiniger), so wird die Zugabe von 10 % GLH Härter empfohlen. Dadurch steigt die Beständigkeit, aber bei fast halbierter Topfzeit (Verarbeitungszeitraum). Einzige Ausnahme hiervon ist der Farbton Weiß oder Pastelltöne mit hohem Weißgehalt. Hier ist durch den hohen Pigmentgehalt der Bindemittelanteil reduziert und daher reicht immer die Zugabe von 5 % Härter aus.
Generell ist der Härter GLH (Silan) der „Haftungsbrückenbauer“ zwischen dem Bindemittel / Farbe und dem Bedruckstoff Glas. Für eine optimale Funktionalität reagiert der Härter mit dem Wasseranteil der Luftfeuchtigkeit im Raum vor und baut dann Haftungsbrücken zum Glas. Daher ist es wichtig, dass die angesetzte Farbe mit dem Härter sehr gut homogen vermischt wird, dann noch ca. 30 min ruht (Vorreaktion mit H2O) und dann erst zum Einsatz kommt. Weiterhin ist es wichtig, dass speziell in der kalten Jahreszeit dafür gesorgt wird, dass die Luftfeuchtigkeit im Druckraum nicht die 30%-Marke unterschreitet. Ansonsten fehlt das notwendige H2O in der Reaktion, und die Farbhaftung zum Glas kann sich verschlechtern.
Mitte 2011 kam mit dem Farbsystem MGL eine weitere lösemittelbasierte 2K-Farbe auf den Markt. Die Farbe zeichnet sich durch folgende Eigenschaften (im Vergleich zu GL) aus:
Ein Hauptunterschied ist die silikonfreie Rezeptierung in der MGL. Hauptvorteil hiervon ist die hohe Transparenz und Klarheit im gedruckten Farbton. Auf der anderen Seite sind die silikonfreien Farbtöne empfindlicher im Farbhandling. Jede (ungewollte) Silikonverschleppung in das Farbsystem führt zu Farbverlaufproblemen. Wird mit der MGL gearbeitet, so müssen die eingesetzten Siebe, Farbspatel, Rakeln, Putztücher und Reinigerbecken absolut silikonfrei sein und es empfiehlt sich sogar dringend eine generelle interne silikonfreie Sieb- und Werkzeugkennzeichnung. Nur dann kann die MGL ihre farbtechnisch hervorragenden Eigenschaften auch voll entfalten.