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WORK-WEAR

Nicht nur Fußballfans fällt in den großen Stadien die Bandenwerbung eines der führenden europäischen Versandhandels-Unternehmen für Berufsbekleidung auf. Ein Beweis dafür, dass sich Arbeitskleidung weit vom schnöden „Blaumann“ entfernt hat. Modisch fesche Schnitte, intelligente hochwertige Materialkombinationen für die unterschiedlichsten Anforderungen, auch innerhalb eines Kleidungsstücks, eingebaute funktionale Tools und praktische Applikationen für den jeweiligen Berufsalltag bis hin zu trendigen Farben und Mustern bestimmen heute die Vielfalt des Berufskleidungs-Angebots. Mehr noch: Handwerker bis hin zu bedeutenden internationalen Unternehmen nutzen die Berufsbekleidung ihrer Mitarbeiter als Multiplikator, um ihr Erscheinungsbild, die Corporate Identity eines Unternehmens, zu transportieren. Ergebnis ist ein Dresscode, der Schule und damit Markt macht. Heute hat diese Form von Kleidungs-Qualität und -Optik auch im Freizeitmarkt eine erhebliche Bedeutung erlangt. Ein Blick in die Textilabteilungen von Haus-, Garten- und Baumärkten, Outdoorhandel oder in die Kataloge der Versandhändler macht deutlich, dass es sich hier um einen ständig wachsenden Textilmarkt handelt. 

Individualisieren und dekorieren

Um nun diese Kleidungsstücke entsprechend des Markenauftritts der Unternehmen oder als verkaufsstarke Freizeitkleidung zu veredeln und zu dekorieren, kommt außer dem Stick das Siebdruckverfahren mit seinen speziellen Qualitäten und vielfältigen Optionen ins Spiel.

Neben den Anforderungen, die auch herkömmliche Textilien stellen, spielen ins besonders Nutzungs-Kriterien wie hohe Waschbeständigkeit und mechanische (Flexibilität, Abrieb) sowie chemische Beständigkeit eine besondere Rolle. Oft kommen auch sicherheitsrelevante Anforderungen zum Tragen. Grundsätzlich sind natürlich auch alle bekannten Effekte (Glitter, haptische Effekte usw.) möglich. Dabei ist allerdings zu beachten, dass diese Effekte unter Umständen im Widerspruch zu den funktionalen Forderungen stehen. Zum Beispiel kann es vorkommen, dass ein hoher Farbaufbau eines dekorativen Druckes gleichzeitig ein Angriffspunkt für mechanische Einflüsse, wie beispielsweise Abrieb, ein Angriffspunkt ist.  Dies in Verbindung mit dem zunehmenden Einsatz von Funktionstextilien kann den Textildrucker vor knifflige Aufgaben stellen, für die es jedoch in der Regel eine Lösung gibt. 

Welches Farbsystem eignet sich nun für welche Anforderung?

Die nun folgende Systemübersicht soll dem Anwender eine erste Orientierung geben und je nach Anforderungen die möglichen Aufgaben aufzeigen. Um beste, reproduzierbare Ergebnisse zu erzielen, lassen Sie sich vom Farbhersteller oder einem erfahrenen Vertriebspartner vor Ort, wie zum Beispiel den Siebdruck-Partnern, beraten. 

Plastisole

Plastisole sind grundsätzlich für gesteigerte Anforderungen geeignet. Um jedoch eine hohe Belastbarkeit zu erreichen, sind in der Regel Additive erforderlich, z.B. Härter- oder Klebstoffkomponenten. Was dafür verfügbar ist, erfahren Sie vom jeweiligen Farbhersteller (zum Teil sehr einfach, wie beispielsweise in den technischen Merkblättern auf tiflex.de). Durch die Verarbeitung mit solchen Zusätzen lässt sich eine Beanspruchung des Druckes bis hin zur Kochfestigkeit erzielen.

Niedertemperatur-Plastisole

Einige Hersteller bieten Plastisol-Systeme an, die sich bereits bei etwa 120 ° C trocknen lassen. Dies stellt bei empfindlichen Textilien (z.B. bei Workwear oft verwendetem Softshell-Material) einen entscheidenden Vorteil dar. Auch wird bei diesem Farbsystem das Migrations-Risiko vom Substrat in den Farbfilm deutlich gesenkt.

Wasserbasierende Farbsysteme

Diese Farbsysteme sind für eine Waschbarkeit bis max. 60° C geeignet, bieten aber bei manchen Herstellern eine gute mechanische Beständigkeit. Zu beachten ist die in der Regel diffizilere  Verarbeitung als bei Plastisol-Systemen.

Einen Sonderfall bei den wasserbasierenden Systemen stellen die Discharge-(Ätz-) Farben dar. Grundsätzlich nur auf organischen Fasern verwendbar, ist die mechanische und Temperaturbeständigkeit so hoch wie die des bedruckten Gewebes. Discharge-Drucke sind problemlos zu bügeln. Sie erfordern jedoch einiges an Erfahrung bei der Verarbeitung.

Lösemittelfarben

Die aus dem herkömmlichen Siebdruck bekannten Systeme bieten oft eine Lösung für knifflige Aufgaben. Wegen des Geruchs beim Verarbeiten zwar oft ungeliebt, sind sie beim Bedrucken von Materialien wie PVC oder Neopren aber oft die einzige Möglichkeit, Haftung auf dem Untergrund zu erzielen. Auch ist meistens eine hohe chemische Beständigkeit (z.B. gegen Benzin, Säuren etc.) gegeben.

Transferdrucke

Grundsätzlich lassen sich Transfers mit allen vorgenannten Farbsystemen unter Berücksichtigung von deren spezifischen Vor- und Nachteilen herstellen. Wichtig ist es jedoch, zu wissen, dass sich durch die Auswahl eines geeigneten Transfersklebstoffes die Waschbeständigkeit bis hin zur 90°-Wäsche steigern lässt.

Sicherheits-Features

Einige Farbhersteller haben Spezialfarben im Angebot, mit denen sich Arbeitssicherheits-Merkmale herstellen lassen. Dies sind (meist Plastisol-basierende) retroreflektierende oder nachleuchtende Farben. Auch schwer entflammbare Farben gibt es. Antirutsch-Effekte (z.B. für Handschuhe und Socken) lassen sich mit entsprechendem Knowhow mit geeigneten Plastisol-Bases herstellen.

Tampondruck

Der Tampondruck kommt zum Einsatz, wenn Textilen keine Einnäher für Angaben Wäschanleitung, Größe, Hersteller etc. haben sollen (Tagless-Verfahren). Ein geeignetes, sogar Oekotex-zertifiziertes Farbsystem ist die TampaTex TPX aus dem Hause Marabu (www.marabu.de).

Der Tampondruck bietet auch die Möglichkeit, sogenannte „Sicherheitsschuhe“ zu dekorieren. Auch dafür gibt spezielle Farben, z.B. die TampaSport von Marabu (www.marabu.de).

Übersicht über die Farbsysteme und deren Eignung

Übersicht über die Farbsysteme und deren Eignung
Übersicht über die Farbsysteme und deren Eignung

Bilder zum Artikel

Workwear (Foto: Marabu)
Workwear (Foto: Marabu)