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Bronzen und Glitter im Grafischen Siebdruck

Kreativ und Inspirativ

Thomas Enk, Marabu GmbH & Co. KG

Bronze und Glitter

Der klassische und edle Effekt

Metallische Farben gelten als „wertig“, edel und dauerhaft und werden erfolgreich seit über hundert Jahren eingesetzt. Diese Farbtöne unterscheiden sich klar von den gewohnten Farbtönen des optischen Spektrums und sind daher der Klassiker der Effekte.

Themengliederung

Bronzen

  • Standard: Bronzepulver/-pasten, druckfertige Bronzen
  • Hochglanz-Bronzen
  • Spiegelsilber

Glitter

  • Aufbau und Unterscheidungsmerkmale
  • Verarbeitungshinweise

Metallischer Glanz

Die Lichtreflexion an den Oberflächen der blättchenförmigen Metallpigmente und die Lichtstreuung (Überlagerung) bewirken den metallischen Effekt. Je nach Oberfläche und Feinheit des Pigments gibt es unterschiedliche Effekte. Der Metalleffekt ist immer abhängig von der Brillanz, der Teilchengrösse, der Teilchenform und der Pigmentgrössenverteilung.Das heißt: je grober das Pigment und je geringer der Feinanteil an Bronze ist, desto höher sind die metallische Brillanz und die Helligkeit der Bronze bei mittlerem Deckvermögen. Je feiner das Metallpigment, desto höher ist das Deckvermögen bei gleichzeitig geringerer Brillanz und Helligkeit im Druckergebnis. Hier nimmt das Verhältnis Pigmentoberfläche zu Streukantenanteil deutlich ab und es geht der metallische Glanz verloren.

Standard-Bronze

Es gibt Aluminium-, Zink- und Goldbronzen, die als Pulver, Paste oder druckfertige Farbe angeboten werden. Außerdem werden Bronzen in verschiedenen Korngrößen angeboten (hier z. B. bei Silber):

 

  • ca. 10μ, Farbton silbrig gräulich
  • ca. 30μ, silbrig fein glitzernd (feiner Sandstrahleffekt)
  • ca. 60μ oder grober, silbrig grob glitzernd

Weiterhin ist die Verträglichkeit einer Bronze auch von der Art des eingesetzten Bindemittels abhängig. Manche BM sind mit Bronzen sehr gut verträglich, bei manchen (z. B. oftmals bei Epoxydharzen) kann es zu Unverträglichkeiten kommen (Ausgasen der Bronze oder Eindicken). Als Zugabemenge Bronze zum Binder haben sich 5 bis 20 % in der Praxis bewährt, je nach Effekt und Pigment. Hier sind Vorversuche unumgänglich.

Beim Farbton Gold gibt es zwei Möglichkeiten zur Pigmentierung:

    1. Es gibt Goldpigmente als Pulver oder Paste aus Metalllegierung. Hier kommen Zink und Kupfer (Messing) je nach Farbton in einem genau festgelegten Verhältnis zum Einsatz. Bei rotstichigem Gold wird der Anteil an Kupfer erhöht, bei einem grünstichigen Gold reduziert sich der Kupferanteil. Mit diesen Pigmentpulvern sind optisch sehr schüne Effekte zu erzielen. Fur eine bestmögliche chemische und Außenbereichs-Beständigkeit sind die Goldpigmente von Herstellerseite aus nachbehandelt und neigen somit nicht so schnell zur Oxidation im Freien.
    2. Weiterhin erzielt man eine große Anzahl an Goldtönen (Pasten) durch Einfärbung von Silberpigmenten. Diese sind sehr hochwertig und auf jeden Fall für den Ausenbereich geeignet. Die Zugabemenge der Paste liegt bei 10-20 %. Diese Art von Bronze ist lagerstabil und zeigt keine Unverträglichkeiten.

    Anmischen von Bronzepulver

    Zuerst wird im Gebinde das eingewogene Bronzepulver vorgelegt und dann mit der gleichen Menge an Lösemittel oder UV-Verdünner unter Rühren aufgefüllt. Dann erfolgt ein schonendes 10 min Rühren, das aber die Pigmente nicht zerkleinern darf. Anschliesend wird die Farbe durch Zugabe von Bindemittel fertig eingewogen und nochmals verrührt. Nach einer abschließenden 5 min Ruhepause zum Entgasen ist die Bronze druckfertig.

    Hochglanz-Bronzen

    Silber und Gold

    Hochglanz-Bronzen haben aufgrund einer speziellen Pigmentstruktur einen optisch sehr ansprechenden Hochglanz. Die Bronze (als Paste) ist sehr fein (<8μ) und kann daher auch mit sehr feinen Geweben verarbeitet werden. Die Abriebfestigkeit ist sehr hoch, und auch die Aussenbestandigkeit ist sehr gut. Einziger Nachteil dieser sehr tollen Bronze ist der hohe Farbpreis, der über feine Gewebe und geringst mögliche Pigmentzugabe kompensiert wird.

    Mischsysteme Bronzen

    Bei Bronzemischungen gibt es die Möglichkeit, dass man aus 3 unterschiedlich groben Silberbronzen, 2 Lasurfarben und 17 Basis-Farbtönen alle nur erdenklichen Bronzefarbtöne ermischt. Hierfür liegen genaue Mischrezepturen vor.

    Spiegelsilber

    Relativ neuer Pigmenteffekt für spiegelglänzende Effektfarben hinter transparentem Material, fast analog Heißprägefolien. Die Farbe ist lösemittel basiert und kann hinter PMMA, PC, PVC, PET und Glas zur Haftung gebracht werden. Wichtig ist der anschließende Druck einer vollflächigen Sperrschicht. Dies erst bringt den bestmöglichen Effekt. Für Einfärbungen (z.B. Gold) kann eine entsprechende Lasurfarbe vorgelegt werden. Gibt man dem Spiegelsilber Farbstoffe zu, so sind die Ergebnisse im Aussenbereich sehr limitiert. Druckversuche mit UV-härtenden Farbsystemen sind noch im Test.

    Folgende Tipps für die Praxis:

    Bei Spiegelsilber muss absolut sauber gearbeitet werden, d.h. sauberer Spatel beim Einrühren, wenn möglich neue Gewebe ohne Farbverschmutzung in der Fadenkreuzung und sonstige Hilfswerkzeuge. Als Gewebe haben sich Qualitäten zwischen 90 und 120 Fäden bewährt. Wichtig ist auch, dass man die richtigen milden und empfohlenen Verdünner zugibt. Auch die vorgeschriebene Sperrschicht darf nicht verändert oder gegen ein anderes Produkt ausgetauscht werden, sonst geht der Spiegeleffekt sofort verloren. Nach dem Druck müssen die Druckbögen in der Horde weiter zwischengetrocknet werden.

    Beschichtete Aluminium-Glitter

    Glitter sind beschichtete Aluplättchen, die in folgender unterschiedlicher Einstellung verfügbar sind:

    • Partikelgröße z.B. 5, 10, 20, 40, 60, 100, 160 oder 310 μ
    • Unterschiedliche Pigmentform, z. B. Rechtecke, Kreise, Herzchen, Sterne oder Halbmonde
    • Die Farbgebung erfolgt durch das entsprechend eingefärbte Coating
    • Für wässrige Systeme gibt es spezielle Glitterpigmente

    In der Verarbeitung muss man Glitter sehr vorsichtig einrühren und hierbei die Pigmente nicht zerschlagen oder verletzen. Weiterhin muss je nach Pigmentgröße die richtige Siebweite ausgewählt werden, damit man das Pigment auch druckt und nicht aussiebt. Hierbei kommen oftmals grobe Gewebe (18er bis 54er) zum Einsatz, die den Einsatz von UV-Farben hier etwas limitieren. Es wurden aber auch schon Aufträge mit Glitter-UV bis zu einer Gewebefeinheit von 54 Fäden erfolgreich gedruckt. Um ein schnelles Absetzen der Pigmente zu verhindern, kann der Farbe ca. 0,5 % Stellmittel zugesetzt werden.

    Bronzen im Siebdruck, Fazit

    Klar, Siebdruck ist das Druckverfahren für die große Vielfalt im Bronzen- und Glitterdruck. Kein anderes Druckverfahren kann da konkurrieren oder nur annähernd diese überzeugende Vielfalt bieten, und das alles in Lösemittel- oder UV-härtender Farbtechnologie. Viel Erfolg mit Bronzen und Glitter zwischen 3 und 300μ!

    Bilder zum Artikel

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