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Waschen von Siebdruckschablonen

Siebwaschanlage VA

Siebwaschanlage VA
Siebwaschanlage VA

Nach dem Druckprozess müssen die Siebe in aller Regel von der Farbe befreit werden. Hierzu bedient man sich sogenannter Siebwaschanlagen, welche die Farbe in einem automatischen und geschlossenen Prozess von der Druckschablone abwaschen. 

RotorWaschanlage RW

RotorWaschanlage RW
RotorWaschanlage RW

Margendruck und Facharbeitermangel bestimmen neben konjunkturellen Themen die Diskussionen aller Wirtschaftsunternehmen. Hieraus resultieren die dringenden Aufgaben

  • periphere Aufgaben zu reduzieren
  • periphere Aufgaben zu automatisieren
  • periphere Aufgaben produktions- und qualitätssicher aufzustellen

In den Siebdruck anwendenden Abteilungen von Industriebetrieben, aber auch in den gewerblichen Siebdruckereien wird der Bereich „Siebreinigung“ oftmals als untergeordnet betrachtet und ähnelt meist mehr dem „schwarzen Loch“ im Gesamtprozess.

Auch in diesem Bereich sind aber qualitative Bestleistungen notwendig, um das allgemeine Qualitätsniveau des Unternehmens, unter bestmöglicher Berücksichtigung der ökonomischen Zwänge, zu erhalten und/oder zu verbessern.

Dies wird am ehesten durch einen sorgfältig ausgearbeiteten Workflow mit einem hohen Automationsgrad erreicht. D.h. die Prozesse wie Entfetten, Entwickeln, Waschen und Entschichten der neuen bzw. gebrauchten Siebdruckschablonen müssen möglichst unabhängig vom Ausbildungsgrad und der Tagesform der Bediener sein.

Dies wird erreicht, indem nach einer sorgfältigen Aufnahme des IST-Zustands ein Ziel definiert wird, welches die beschriebenen Parameter berücksichtigt und den Anforderungen hinsichtlich Durchsatz, Reinigungsqualität und Praktikabilität gerecht wird. Dem Anwender steht heute eine Vielzahl von Anlagen zur Automation der Siebreinigung zur Verfügung. 

Am häufigsten kommen hierbei Kohlenwasserstoff-Mischungen zum Einsatz. Diese brennbaren Stoffe dürfen nur unter bestimmten Voraussetzungen eingesetzt werden. Hierzu ist zunächst die Auswahl des Flammpunktes wichtig, denn grundsätzlich sind Reinigungs-Lösemittel im Siebdruck mit einem Flammpunkt ab >40°C zulässig. Allerdings hat der Gesetzgeber daran bestimmte Anforderungen gestellt, d. h. zum einen müssen weiterreichende Explosionsschutz-Maßnahmen getroffen werden (EX-Raum, leitfähige Fußböden, etc.) und es werden komplizierte Formalien vorgeschrieben (z.B. Explosionsschutz-Dokument durch den Betreiber, etc.). Diesen Anforderungen kann man durch die Wahl eines Lösemittels mit Flammpunkt >55°C ausweichen. Der Betrieb dieser Anlagen ist an nur wenige Anforderungen gebunden. Die Vorteile sind hier ganz handfest, so können Anlagen, welche mit solchen Reinigern betrieben werden, in Arbeitsräumen aufgestellt werden, ohne dass EX-Zonen eingehalten werden müssen.

Unabhängig vom Flammpunkt ist das Innere der Anlage, also die Waschkammer selbst, immer EX-geschützt als Zone 0 auszuführen, da beim Versprühen der Lösemittel der Flammpunkt seine Bedeutung völlig verliert. Sind in der Zone 0 z.B. bewegliche Düsenstöcke oder rotierende Bürsten vorhanden, so ist die Anlage gem. der ATEX-Richtlinie auszuführen, d. h. die entsprechenden Bauteile müssen der sogenannten „Baumusterprüfung“ unterworfen werden. (vgl. BGI 801)

Als Siebwaschanlagen haben sich sogenannte „Kammeranlagen“ bestens bewährt, da sie ein Maximum an Reinigungsleistung bieten, ohne mehr als unbedingt notwendige Emissionen an den Arbeitsraum abzugeben. Bei diesen Anlagen werden die Schablonen durch eine Beladetüre in die Halterung der Waschkammer gestellt und der Waschprozess nach dem Verschließen automatisch gestartet. Moderne Anlagen bieten bei der Programmierung die Möglichkeit, eine Abtropfphase einzustellen, und sie haben eine Trockenkammer, die der Abtrocknung der Siebschablonen dient.  

Bei allen Anlagen dieser Art ist der sog. „anlagenbezogene Gewässerschutz“ zu beachten. D. h. neben einer Reihe Vorschriften beim Bau der Anlage muss der Betreiber dafür sorgen, dass die Anlage gegen Leckagen geschützt ist. Dies wird am besten mithilfe einer Bodenwanne erreicht, welchen den Ansprüchen des WHG entspricht. Hierbei sind einige Mindestanforderungen zu beachten (Bodenwannen grundsätzlich aus Edelstahl 1.4301, mindestens 2 mm dicke Materialien, mindestens 50 mm hoch, Aufnahme des gesamten vorgesehenen Lösemittelvolumens, Herstellung durch zertifizierten WHG-Fachbetrieb). Werden solche Grundlagen nicht berücksichtigt, gilt die Absicherung als nicht durchgeführt.

Automatische Siebreinigung

all in one manual

all in one manual
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Dem Anwender steht heute eine Vielzahl von Anlagen zur Automation der Siebreinigung zur Verfügung. Sie sollen im Folgenden aufgeschlüsselt dargestellt werden: Entfettung, Entwicklung, Waschen und, Entschichtung von Siebdruckschablonen.


Entfettung von Siebdruckschablonen

Eine Entfettung ist grundsätzlich bei neubespannten Sieben vor der Beschichtung und vor dem Entschichten sinnvoll und anzuraten. Eine Entfettungsstation wird in der Regel entweder in eine Entwicklungsanlage oder in eine Entschichtungsanlage integriert, da für diesen Vorgang keine separate Anlage notwendig erscheint.

GENIAL-E

GENIAL-E
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Beim Entfettungsprozess arbeiten viele Anlagen basierend auf dem „Sparprozess“ mit anlagenseitig vorgemischter, relativ dünn eingestelltem Entfetter. Hierbei wird ein Entfetterkonzentrat in der Anlage mittels einer Dosierpumpe mit Frischwasser vermischt. Dies hat den Vorteil, dass an der Dosierpumpe jederzeit die Entfetterkonzentration eingestellt werden kann. Die Siebdruckschablonen werden mit dem Entfetter eingesprüht und nach einer einstellbaren Einwirkzeit mit Frischwasser abgespült. Sinnvoller weise wird dieser Prozess in sogenannten „Rolltoranlagen“ durchgeführt, da bei dieser Anlagentechnik ein manueller Eingriff jederzeit möglich ist und die durchleuchtete Rückwand Kontrollarbeiten ermöglicht. Zudem kann das Ablaufprogramm in dieser Anlagenart völlig frei den Gegebenheiten angepasst werden, wohingegen bei z.B. Durchlaufanlagen lediglich die Durchfahrgeschwindigkeit einstellbar ist.